Klosterneuburg - Die Kathedralenstadt.

by Jessica Bannister-Pearce

Der Tag beginnt früh. Dummerweise früh. Nennen wir es "Stupid o'clock". Um Stupid o'clock ist alles noch ziemlich ruhig. Wien wird gerade erst wach. Ich übrigens auch. Das gilt auch für den Fahrer der U-Bahn U4. Der Zug nach Klosterneuburg fährt alle 30 Minuten, und als ich aussteige, sehe ich die S40 vom Bahnhof Heiligenstadt wegfahren. Wenn die U-Bahn nur 30 Sekunden früher gekommen wäre, hätte ich es geschafft. Scheiß drauf, lass uns einen Kaffee trinken gehen. Ich brauche einen Kaffee. Es ist schließlich dumm gelaufen. Ich sitze meinen Kaffee trinkend vor dem Bahnhof, gegenüber vom Karl Marx Hof. Der Karl Marx Hof ist bekannt dafür, das längste Wohnhaus der Welt zu sein, es erstreckt sich über einen ganzen Kilometer und noch ein bisschen mehr. Er wird bei einem späteren Spaziergang wieder auftauchen. Heute fahre ich nur ein paar Minuten nach Norden, in die Stadt Klosterneuburg. Wie der Name schon sagt, beherbergt Klosterneuburg eine große Kathedrale. Es beherbergt auch einige großartige kleine Weinberge und bietet eine tolle Aussicht auf die Donau und Wien. Ich freue mich schon auf die Fahrt dorthin.

Der Kaffee ist fertig, die nächste S40 kommt und ich fahre los. Die Fahrzeit beträgt nur 9 Minuten ab Heiligenstadt, ab Wien Franz Josef werden es eher 15 Minuten sein. So oder so, es ist ein kurzer Sprung aus der Stadt. Im Handumdrehen verlasse ich den Bahnsteig in Richtung Stadt.

Der erste Eindruck ist gut. Die Stadt sieht hübsch aus. Die Kathedrale ragt über alles hinaus. Sie ist imposant. Die Stadt ist irgendwie in zwei Teile geteilt. Der Haupteinkaufsbereich ist unten um den Bahnhof herum, während der Stadtplatz und das Rathaus oben auf den Hügeln liegen, mit dem Dom. Also geht es hinauf.

Vom Bahnhof aus komme ich an mehreren netten Cafés und Restaurants vorbei, und auch an ein paar Hotels. In Anbetracht der Nähe zu Wien, ist die Stadt nicht prätentiös. Einmal fahre ich den Hügel hinauf. Der Dom erhebt sich zu meiner Linken. Zu meiner Rechten passiere ich ein paar Kopfsteinpflasterstraßen. Ich stecke einen Stift für später hinein. Der Hügel macht eine Kurve nach links, und um die Ecke taucht eine Brücke auf. Sie ist offensichtlich alt und hat etwas ziemlich Hübsches an sich. Als ich die Stufen hinaufsteige, stehe ich direkt vor einer Statue des heiligen Johannes. Die Kathedrale ist ganz in der Nähe, also bin ich nicht überrascht. Das Parkschild neben ihm ruiniert allerdings irgendwie meine Aufnahme.

Es gibt aber noch mehr zu sehen. Auf der anderen Seite der Brücke befindet sich das Rathaus und der Rathauspark im Zentrum. Der ganze Park ist gefüllt mit Essensständen, Sitzgelegenheiten, ein paar Bars. Abends läuft hier ein Open-Air-Kino. Im Moment ist alles ruhig, bis mein Magen knurrt. Ich bin heute Morgen noch vor dem Frühstück losgefahren, also scheint ein Happen zu essen eine gute Idee zu sein. Ich finde ein kleines Lokal direkt neben dem Rathauspark. Es ist ein warmer Morgen, also nehme ich das Frühstück draußen auf einer Terrasse ein. Wenn Sie sich jemals gefragt haben, warum ich nach Österreich gezogen bin, dann wegen Momenten wie diesen. Das Personal ist freundlich und das Frühstück ist gut. Ich wische die Krümel weg, nehme meine Kamera und mache mich wieder an die Arbeit.

Day 7 Klosterneuburg 8 Wiener Wanderland

Der Dom ist nur ein paar Meter entfernt, und als ich durch die Tore gehe, verblasst die Welt außerhalb der Mauern. Die Kathedrale ist riesig. Er umfasst viele andere Gebäude und eine große Gartenanlage. Vor Jahren war sie ein voll funktionsfähiges Seminar, und das ist sie vielleicht auch heute noch. Heutzutage ist der Tourismus der Hauptzweck der Kathedrale. Auf dem Gelände befinden sich zwei Museen, ein Restaurant und ein separates Cafe. Die Kathedrale selbst ist immer noch in Betrieb, und als ich herumspaziere, findet gerade ein Gottesdienst statt. Ich werfe einen Blick in das höhlenartige Innere und kann nur sagen: "Wow". Es ist einfach atemberaubend. Leider ist es mir nicht erlaubt, Fotos zu machen. Ich fühle mich in Kirchen sowieso nicht sonderlich wohl, aber die Ästhetik kann ich durchaus zu schätzen wissen.

Vom Eingang aus wandere ich weiter ins Innere des Geländes und finde einige wunderschöne Gärten und Plätze. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, dass dies ein öffentlicher Bereich ist, aber niemand scheint sich an meiner Anwesenheit zu stören. Der kleine Garten, den ich finde, ist etwas Besonderes, und er beschwört Bilder von einem älteren Priester herauf, der den Garten pflegt und mit den Spatzen spricht, die ihn besuchen. Es ist alles sehr schokoladig.

Als ich zurück zum Innenhof gehe, beginnen die Glocken zu läuten. Der Klang ist etwas ganz Besonderes. Die Glocken hören auf, aber meine Ohren läuten noch ein Weilchen weiter.

Die Glocken von Klosterneuburg

Vom Domgelände aus gehe ich zurück in die Stadt und folge hier und dort einer zufälligen Straße. Bald sehe ich, dass die Straße nach oben führt. Wie ein Narr denke ich, dass sie sich einpendeln wird. Tut sie aber nicht. Auf dem Weg halte ich am örtlichen Friedhof an. Er bietet einen schönen Blick auf die lieben Verstorbenen der Kathedrale. Ich nehme mir zwei Minuten Zeit, um ihn zu würdigen und eine Pause zu machen.

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Die Aussicht ist sehr schön.

Ich gehe weiter den Berg hinauf, jetzt aus Sturheit. Ich sage mir immer wieder, dass die Aussicht es wert sein wird. Nach zehn Minuten "Es lohnt sich"-Gespräch Ich brauche eine weitere Pause und stoße auf ein kleines Gehege mit ein paar Bänken und etwas Schatten. Dies ist ein großartiger Ort, um anzuhalten, und die Hitze der Vormittagssonne bleibt außerhalb der Baumkronen. Neben mir sitzt ein weiterer Jesus am Kreuz. Ich danke ihm für den Schatten und trinke aus meinem Rucksack. Eine Kühltasche und Kühlakkus sind für die Wanderung unerlässlich und mein Getränk ist trotz der Hitze eiskalt. Der Grad der Ruhe hier ist großartig, und nach 15 Minuten fühle ich mich wie eine neue Frau.

Jesus on the Cross on a trail in Klosterneuburg, Austria
Im Schatten bin ich in guter Gesellschaft.

Der Hügel wird jetzt wirklich flacher. Die Straße selbst endet und ich befinde mich auf einem Feldweg, hoch über Klosterneuburg. Und die Aussicht ist atemberaubend. Der Aufstieg hat sich gelohnt.

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Nach dem langen Anstieg ist die Aussicht mehr als lohnenswert!

Der Weg macht eine Kurve und führt wieder auf einen steilen Hügel, wo die Wohlhabenden von Klosterneuburg wohnen. Ab hier geht es nur noch bergab und als ich an ein paar 1.000.000-Euro-Häusern vorbeikomme, bin ich dankbar, dass ich hier nicht im Winter wohne. Der Hügel ist steil und ich brauche gut zehn Minuten, um ihn hinunter zu kommen. Mit Beinen wie Wackelpudding fahre ich in den unteren Teil der Stadt.

Die Straße, die vor mir liegt, bietet mir ein paar Möglichkeiten, eine davon ist, wieder bergauf zu fahren. Das kann sich im Moment noch auszahlen. Außerdem ruft eine Straße entlang eines kleinen Baches nach mir, also folge ich dem Bach. Die Umgebung ist unglaublich schön. Die Gebäude sind meist Altbau, aber je näher ich der Stadt komme, desto mehr moderne Wohnblocks tauchen auf. Sie sehen aber nicht allzu deplatziert aus.

Der Strom fließt weiter, bis ich wieder auf diese netten kleinen Kopfsteinpflasterstraßen treffe. Ich biege in eine kleine gewundene Straße ein, die mich auf die Hauptstraße führt. Auf dem Weg komme ich an einem süßen kleinen Gasthaus vorbei. Darin stecke ich einen Stift für später, denn ich brauche ein Getränk und einen Snack. Ich brauche ein Cafe. Ich laufe durch die Hauptstraße und schaue mir ein paar Lokale an, aber die meisten scheinen ein bisschen langweilig zu sein. In der Nähe des Bahnhofs finde ich jedoch genau das, wonach ich suche, das Eisvogel Cafe. Ich bestelle ein Radler und ein Stück Sachertorte und entspanne mich. Der Eisvogel ist ein netter lokaler Ort zum Verweilen. Es ist ruhig, aber freundlich, und preisgünstig. Besonders gut gefallen hat mir das kleine Red-Bull-Flugzeug, das sie in einer Vitrine stehen hatten.

Nach einer erholsamen Brotzeit mache ich mich wieder auf den Weg und plane, die Wanderung an einem schönen Ort zu beenden. Ich gehe wieder den Hügel hinauf und finde nur allzu bald einen netten kleinen Park abseits des Rathauses, in dem ich mich entspannen und ausruhen kann.

Klosterneuburg ist ein großartiger Ort, um ihn zu besuchen. Das Stift oder die Kathedrale ist ein fantastischer Anblick und wenn Sie es sich leisten können, sollten Sie sich das Museum ansehen oder eine der Führungen genießen. Abseits des Doms ist die Stadt ein großartiger Ort, um einen Kaffee, einen Snack oder etwas anderes zu genießen. Für nur 1,70 € von Wien aus, warum sollten Sie sie nicht besuchen?

Anreise

Klosterneuburg zu erreichen ist einfach. Die S40 fährt vom Bahnhof Wien Franz Josef ab und hält auf der gesamten Strecke bis Klosterneuburg. Ich habe wie immer den Zug vom Bahnhof Heiligestadt genommen, den ich mit der U-Bahn-Linie U4 erreichte. Man kann aber auch die U6 benutzen und ab der Station Spittelau in die S40 umsteigen. Die Fahrtzeit ist sehr kurz, nur 15 Minuten.

Weitere Lektüre

Wenn Sie mehr über Kloserneuburg oder das Catherdral wissen möchten, finden Sie unter den folgenden Links weitere Informationen

https://www.klosterneuburg.at/en

https://www.stift-klosterneuburg.at/en/

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