Ich fahre mal wieder raus aus der Stadt. Ich freue mich eigentlich schon sehr auf diese Reise. Mein Partner und ich wohnen direkt an der Bahnlinie in Simmering. Das ist ein toller Ort mit viel freiem Himmel. Da wir direkt an der Bahnlinie wohnen, haben wir das Vergnügen (ich benutze das Wort hier im Sinne von "man lernt es zu genießen"), alle möglichen modernen Züge nach Prag, Bratislava und mehr vorbeifahren zu sehen. Neben all diesen sehr schicken, sehr modernen Zügen tuckert zweimal pro Stunde ein winzig kleiner Dieselzug vorbei. Er sieht aus wie ein Refugium aus den 1980er Jahren, als Züge noch aus Lego-Steinen gebaut wurden, und fährt kurz vor zwanzig vor der vollen Stunde in die eine Richtung, und kurz nach der vollen Stunde tuckert ein anderer zurück. Dieser kuriose kleine Zug fährt nach Marchegg, einer kleinen Stadt direkt am Rande Österreichs. Da ich neugierig war, musste ich einen Ausflug dorthin machen. Das habe ich dann auch getan.
Ich kann den größeren und schnelleren Zug nach Bratislava nehmen, der mich in nur 37 Minuten nach Marchegg bringt, aber ich möchte wirklich, dass der kleine Kerl mich abliefert. Ich steige in den Zug, der soooo urig und altmodisch ist. Die Sitzgelegenheiten erinnern mich an ein Sofa, das meine Familie in den 1980er Jahren hatte. Im Wesentlichen sind es braune, bequeme Sessel, und sie sind sehr bequem. Ein wenig Recherche sagt mir, dass dieser kleine Zug viel jünger ist, als er aussieht. Die letzten dieser Züge wurden 1995 hergestellt. Vielleicht spricht er gerade für eine Rolle in der nächsten Staffel von "Stranger Things" vor.
Als wir Simmering verlassen, richte ich mich ein. Die Fahrt ist langsam, da wir an jeder Haltestelle auf dem Weg anhalten. Das macht aber nichts, ich mag die winzig kleinen Bahnhöfe. Wien fällt weg und bald bin ich draußen im Flachland. Nach 50 Minuten komme ich an und steige aus. Der Bahnhof ist ruhig und für seine Größe recht groß. Er sieht auch sehr neu aus. Wie auch immer, ich bin nicht wegen des Bahnhofs hier.
Marchegg ist ein wenig seltsam in Bezug auf den Grundriss. Es ist mehr oder weniger in zwei Teile geteilt, wobei der ältere, zentralere Teil von Marchegg ein paar Kilometer vom Bahnhof entfernt ist. Um dorthin zu gelangen, entscheide ich mich, ein Fahrrad zu mieten und ins Zentrum zu radeln. Es ist eine mutige Entscheidung. Nextbike ist ein Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Fahrräder in ganz Niederösterreich und dem Burgenland zur Verfügung zu stellen. Für nur 1 € für eine Stunde oder 8 € für 24 Stunden können Sie ein Fahrrad mit einem Smartphone ausleihen. Im Zentrum von Marchegg gibt es eine weitere Verleihstation, bei der ich das Rad abgeben kann, so dass es nur 1 € pro Strecke kostet. Für einfache Fahrten sind die Räder in Ordnung, aber für längere Strecken werden sie "untauglich", vor allem, weil sie nur drei Gänge haben. Anfang des Jahres hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, das gleiche Fahrrad in Eisenstadt zu mieten. Nach einer 30-km-Fahrt laufe ich immer noch komisch.
Bike rented, I head off, painful memories flooding back. It’s not to bad. It’s hot but not too hot and the route is completely flat. It’s also wonderfully quiet. As I cycled along I got my first taste of life outside Vienna. I pass a small boy as I ride and he wishes me ‘Gruß Gott.’ A common greeting in Austria. I return the favour, a little surprised. That doesn’t happen in Vienna. After twenty minutes I reach Marchegg centre and return the bike. Now I’m really hot and in need of a cold drink and a sit-down. I find a bench and crack open my cola bottle. Thank god for freezer packs and cold bags. I’m sat outside the Schoss and across from the police station. It’s noticeably quiet and peaceful that I take my time cooling down. At the police station, I spot what I thought was a decoy bird positioned on the roof. I’ve seen this kind of thing before, where a fake bird is used to scare off other birds. This giant stalk statue must be there to scare off pigeons or something. Then it moved. It’s a real stork. In Wales, I used to see the river Herons, but this is the first time I’ve seen a stork. It won’t be my last.
Breath recovered, I head into the Schloss for a look around. It’s small but sweet. The inner courtyard is filled with a giant stage and lots of seats. Sound checks are going on. It turns out that all through July, the Schloss hosts an open-air theatre. Two plays are available, including Shakespeare’s Scottish Play (I’m not saying it, I’ve spent far too long in the theatre to do so.)
Aber alles ist gut, und ich verlasse das Gelände und folge einem Schild zu einer Reihe alter Cottages, die auch in meiner Heimat Wales nicht fehl am Platz gewesen wären. Ich glaube, weiter hinten gibt es Storchennistplätze, aber ich beschließe, die Vögel in Ruhe zu lassen und gehe zurück in Richtung Dorfzentrum. Hier spürt man eindeutig das Alter. Das Dorf ist immer noch von den Überresten der Burgmauern umgeben. Trotzdem ist es noch ruhig.
I head to the village square and find several sculptures. There’s the usual Catholic Saint of course. It’s not surprising as Marchegg is home to a modern monastery.
Die zweite Skulptur ist allerdings eine Überraschung. Ein Modell des Sonnensystems sitzt gegenüber einem Boot auf der anderen Straßenseite. Die kleine Gedenktafel dazu gibt der Szene einen Sinn. Marchegg liegt tief in der Umgebung und hat einen großen Fluss, der neben ihm fließt. In der Vergangenheit hat er dort, wo ich stehe, Hochwasser geführt. Das Boot auf der anderen Straßenseite war das gleiche, mit dem sie während der Überschwemmung herumgefahren sind. Heute denke ich, dass der Fluss geordnet wurde und moderne Hochwasserschutzmaßnahmen vorhanden sind, um dieses hübsche kleine Dorf trocken zu halten.
Das Sonnensystem Ein altes Boot dient als Pflanzgefäß
Apropos Fluss, ich mache mich auf die Suche nach dem Wasserweg. Es ist gar nicht so weit. Innerhalb von 5 Minuten stehe ich an einem großen Flussufer, mit Blick auf die Morava. Wie viele Flüsse in diesem Teil Mitteleuropas ist sie ein Nebenfluss der Donau. Hier hat sie noch eine zweite Funktion. Die Morava dient als Landgrenze zwischen Österreich und der Slowakei. Das andere Ufer des Flusses ist also ein anderes Land, und das ist so weit, wie ich im Moment in Österreich gehen kann. Es ist ein seltsamer, überwältigender und doch nicht überwältigender Anblick, nicht anders als die Überquerung der Severn-Brücke von Wales nach England, abgesehen von den 7 € Maut. Neben mir steht ein hohes Gebäude mit dem kaiserlichen Adler von Österreich, der ein wachsames Auge über die Grenze wirft. Das ist alles, was die Grenze des Landes markiert. Er ist mit einer Inschrift versehen, aber die Zeit und mein schlechtes Deutsch lassen mich im Stich. Ich vermute, es ist eine Art Mahnmal.
Ich fahre vom Ufer der Morava hinunter und zurück nach Marchegg Stadt. Es gibt immer noch ein paar Dinge zu sehen. Es wird allerdings sehr heiß, und meine Gedanken kreisen um das Mittagessen. Ich hoffe, dass ich heute ein gutes Mittagsplätzchen mit ein wenig Schatten finden kann. Während ich schlendere, komme ich an einer anderen Person vorbei, die mich ohne Aufforderung mit "Grüß Gott" grüßt. Ich erwidere den Gruß und wundere mich, wie eine einfache Handlung jeden aufmuntern kann. In Wahrheit aber habe ich den Verdacht, dass ich in Marchegg ein bisschen auffällig geworden bin. Ich glaube nicht, dass sie viele Fremde sehen, die ganz in Schwarz gekleidet mit einer Kamera und einem Sonnenschirm durch die Straßen spazieren. Zu sagen, ich sei auffällig, wäre eine Untertreibung. Aber das ist mir egal. Um eine Ecke finde ich meinen perfekten Platz zum Mittagessen, eine schöne kleine Bank im Schatten eines Baumes, mit Blick auf eine kleine Grünfläche und eine alte Kirche. Kirchen fangen an, ein Thema auf diesen Reisen zu werden, und warum auch nicht. Die Kirche und ich mögen nicht einer Meinung sein, aber das bedeutet nicht, dass ich die Geschichte und die Schönheit des Ortes nicht zu schätzen weiß. Ich werde sie allerdings nicht betreten, um Fotos zu machen, aus Respekt, und ich fühle mich dabei nicht so wohl.
Ein Mittagsplatz mit Aussicht.
The view is splendid, the lunch merely ok, mostly due to the heat. I eat what I can and then just rest. Yet another passer-by greets me and I’m surprised to see a bus service arrive. Where was this when I rented that bike! Feeling well-rested, I get going again to see the last of the village. I cross a street next to the fire station and walk down a short street, spotting a building with a beautiful mural depicting farming (I hope that’s what it was).
Dann biege ich links statt rechts ab und lande in einer schönen Wohnstraße. Wenn ich mich vorher schon auffällig gefühlt habe, wirkt es Wunder, mit der Kamera in der Hand in einem kleinen Dorf durch eine Wohnstraße zu schlendern, und sei es nur im eigenen Kopf.
Ich bleibe dabei, erreiche das Ende der Straße, kehre um und gehe schnell eine Parallelstraße hinauf, die mich wieder zur Kirche führt. Inzwischen bin ich drei Frettchen durstig, heiß und brauche eine weitere Sitzgelegenheit. Ich folge der Straße zurück zum Dorfplatz und ziehe mich in das örtliche Cafe zurück, das familiengeführte Stadtcafe. Ich setze mich draußen in den Schatten eines Sonnenschirms und bestelle ein Bier. Mit 3 € ist es eines der billigsten, die ich je getrunken habe. Es ist auch gut.
The beer is finished and so am I. I cross the road, regent the bike I arrived on and head for the station. The 20-minute ride back is less pleasurable than the first, and infinity longer, but it still costs me a €1 and that included a stop at Billa for more liquids. The bike returned I discover I have 30 minutes to wait for my train. That’s ok.
Alles in allem war es ein toller Tag in Marchegg. Es ist wunderbar freundlich, wahnsinnig ruhig und herrlich hübsch. Die Störche sind eine tolle Attraktion und das Bier ist günstig. Alles in allem, eine Reise wert. Vielleicht komme ich wieder, wenn es kühler ist, um mehr zu erkunden.
Die Anreise.
Getting to Marchegg is simple, There’s an hourly service from Vienna Hauptbahnhof, and you can also catch the Bratislava Hlavná Stanica service which is quicker every hour as well. Jourrney times vary from 37 minutes to 50 minutes.
Weitere Lektüre
If you’d like to know more about Marchegg, what it has to offer, and more about the Weinviertel, check out the link below.
https://www.weinviertel.at/alle-orte-im-weinviertel/a-marchegg?category[]=recreation