Eines der Dinge, die ich wirklich liebe, wenn ich in Österreich lebe, ist das Wunder der saisonalen Ereignisse, die den Kalender füllen. Im November werden die Dinge zu allerlei gänseähnlicher Güte. Der St. Martinstag fällt auf den 11. November und traditionell wird ein Gänsegericht gegessen. Ich hatte noch nie das Vergnügen, Gans zu essen, also beschlossen Lynda und ich dieses Jahr, es auszuprobieren.
Die Geschichte.
Es gibt anscheinend verschiedene Geschichten und Bedeutungen für St. Martin und die Gans. Die Hauptgeschichte dreht sich um St. Martin, der sich, da er nicht zum Bischof geweiht werden wollte, in einem Gänsestall versteckte, nur um vom Geschnatter der Gänse verraten zu werden. Deshalb essen wir dann wohl die Gans. Andere sagen, dass der St. Martinstag das Ende der Herbsternte markiert und eine Zeit des Feierns ist. So oder so, es ist in diesen Tagen eine Ausrede für die Menschen, zusammenzukommen und gutes Essen, gute Gesellschaft und ein Gläschen des Neuen jungeweins zu genießen, das erst vor ein paar Wochen abgefüllt wurde.
MartiniGansl, Wiener Wanderland-Stil.
Ein MartiniGansl in der Stadt zu finden, ist nicht gerade schwierig. Unser lokales Gasthaus nimmt seit Ende Oktober Reservierungen entgegen. Dorthin zu gehen, wäre viel zu einfach. Stattdessen haben wir beschlossen, ein richtiges Erlebnis daraus zu machen. Da wir Mitte November unseren Hochzeitstag feiern, haben wir in diesem Jahr wenige Tage vor dem freudigen Ereignis ein MartiniGansl-Essen der etwas anderen Art gebucht. Statt auf die Straße zu gehen, steigen wir in einen klassischen Zug und fahren mit dem einzigartigen MartiniGansl-Express in die Hügel des Waldviertels.
Our journey begins at Wien Praterstern Bahnhof at 17.00. We meet the Regiobahn train on the platform. A classic diesel engine sits at the front of the train, pulling a selection of 1960s restored passenger carriages, resplendent in a lovely blue and cream livery. A guard views our tickets and we head to our assigned seats. our carriage is as toasty as the cool side of a volcano but cosy none the less. The classic feel it’s excellent. Around us, plenty of others have joined us on the trip and some have even brought with them a little picnic basket of wine and glasses to set the mood. At 17.15 we set off, heading north.
Wir halten in Floridsdorf, um ein paar zusätzliche Fahrgäste aufzunehmen, dann verlassen wir Wien und fahren durch verschiedene Städte entlang der Donau. Wir halten an zwei weiteren Bahnhöfen, um noch ein paar Fahrgäste aufzunehmen. Dabei entdecken wir auch einen kleinen Durst. Im Gegensatz zu einigen unserer Mitreisenden haben wir nicht daran gedacht, eine kleine Flasche Wein mitzunehmen. Das Glück ist jedoch auf unserer Seite, und ich sehe einen Fahrgast, der an unseren Plätzen vorbeigefahren ist und mit zwei Flaschen Bier zurückkam. Wie ein Blitz ist Lynda von ihrem Sitz aufgestanden und auf der Suche nach dem Speisewagen. Fünf Minuten später kommt sie mit dem Bier und einem fassungslosen Gesichtsausdruck zurück. Es gibt keinen Speisewagen, aber es gibt eine Bar. Eigentlich ist es mehr als eine Bar, es ist ein Nachtclub. Tatsächlich ist ein Wagen in eine mobile Disco verwandelt worden, komplett mit Discolicht und pumpender Rockmusik. Das ist sicherlich unerwartet.
Viel zu schnell sind wir am Ziel. Wir verlassen den Zug in einer Gegend, die man nur als "middle of nowhere" bezeichnen kann. Es gibt keinen Bahnsteig oder Bahnhof, nur eine mobile Stufe am letzten Waggon und einen Bus. In letzteren steigen wir ein, um eine kurze Fahrt zu unserem Essen anzutreten. Auf einer sehr unscheinbaren Straße erreichen wir ein unscheinbar aussehendes Restaurant. Wenn man nicht genau auf das dezente Schild schauen würde, das draußen hängt, würde man nie wissen, dass dies ein Restaurant ist. Wir gehen hinein, eine Treppe hinauf, dann nach rechts und eine weitere Treppe hinauf, bis wir den Haupt- und einzigen Essbereich erreichen. Es gibt Platz für etwa 100 Leute auf einmal. Es ist gemütlich. Es sind auch etwa 1000 Grad. Wir finden unsere Plätze und ich für meinen Teil bin erleichtert, dass wir direkt an einem Fenster sitzen. Die Leute neben uns haben es bereits geöffnet. Leider öffnet es sich nur einen Bruchteil, aber es reicht, um gelegentlich einen Hauch kühler Luft hereinzulassen.
Nun sitzen wir, die Getränkebestellungen werden aufgenommen. Wir beginnen mit einem Glas Gruner Vertlinger. Die Ganslsuppe ist unsere Vorspeise. Eine Gänsebrühe mit Schnittlauch und einem Knödel ist überraschend lecker. Ich bin nicht immer ein Fan von klaren Suppen, aber dies erweist sich als ein schöner Start in ein abendliches Essen. Die Suppe wird weggeräumt und nach und nach kommt der Hauptgang auf den Tisch. Und was für ein Hauptgang das ist. Ein großer Teller kommt mit etwas, das aussieht wie eine ganze Seite Gans darauf. Die Gans hat einen perfekten Farbton von goldbraunem Cartoon. Dann gibt es wunderschön purpurrotes Sauerkraut, eine perfekt geschnittene halbe gebackene Birne, deren Mitte mit einer Johannisbeermarmelade gefüllt ist. Dazu zwei Kartoffelknödel und ein kleiner Beilagensalat und fertig ist das Gericht. Zum Schluss gibt es als Beilage noch eine Portion Gansl-Saft dazu. Trotz meines Hungers lässt mich mein Magen wissen, dass ich das heute Abend nicht aufessen werde.
My first taste of Goose results in a near orgasmic moan. It’s crispy skin combined with the dark flesh make for a simply delicious taste experience. The cabbage is also divine, being both slightly sweet and savoury at the same time. The dumplings act as a sort of pallet cleanser, but all too soon, they begin to fill you up. I never got the pear or the red current jam, and in the end, I left plenty on my plate despite eating more than I probably wanted. It’s rich and ultimately deeply filling.
With the Gansl slowly sinking to my feet, we get a break and grab some air. Upon our return, its time to sample this year’s new wines. 2017 is wonderfully sweet and the perfect thing to clear away the greasy goose. For those with enough room, orders for desserts are taken but all I want is a cold drink and a sit-down. The evening then begins to wind down as service finishes and we’re treated to a wonderful bit of stand up from our host. For ten minutes, he plies us with funny story after funny story, and although we don’t speak enough German to follow everything, humour is a universal language and we get caught up in the atmosphere along with everyone else. Later we chat with him, us using our best broken German, him using his best broken English. Being the only non-Austrians’s there, the whole staff made a huge effort to make us feel welcome.
Full and a little merry, it’s soon time to re-board our bus and get the train back home. Once we’re sat, we pop to the disco car, grab two beers and settle into the last carriage. We dim the lights, cwtch (Welsh for cuddle) up and watch the nighttime world pass the window.
Alles in allem war die Nacht eine, die man nicht vergisst. Anstatt ein lokales Essen zu genießen, hatten wir ein viel intimeres Erlebnis bei der Fahrt mit dem Gansl Express. Wir planen, nächstes Jahr dasselbe zu tun, so sehr hat es uns gefallen. Ein großes Dankeschön an die Regiobahn, die das Ganze organisiert hat und an unsere Gastgeber, die Familie Holzinger, für das fantastische Essen und den Wein.
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